Unser  Leben verläuft  nicht geradlinig. Neben stabilen Phasen erleben wir auch unstabile Phasen. Instabile Phasen werden ausgelöst durch verschiedene Faktoren, so z.B. durch den Eintritt in die Schule, die Elternschaft, eine Kündigung, die Pensionierung, die Pubertät, die  Menopause, Krankheit. In meiner psychotherapeutischen Praxis habe ich oft erlebt, wie Menschen durch solche Lebensübergänge in eine Krise geraten. Fachkundige Unterstützung kann hier sehr wirksam sein.

" "Mein Leben". Wenn ich diese Worte denke, sehe ich einen Lichtstreifen vor mir. Bei näherer Betrachtung hat der Lichstreifen die Form eines Kometen, mit Kopf und Schweif. Das lichtstärkste Ende, der Kopf, sind die Kindheit und das Heranwachsen. Der Kern, sein dichtester Teil, ist die sehr frühe Kindheit, wo die wichtisgsten Züge in unserem Leben festgelegt werden. Ich versuche, mich zu erinnern, versuche, dahin vorzudringen. Aber es ist schwer, sich in diesen verdichteten Bezirken zu bewegn, es ist gefährlich, ein Gefühl, als käme ich dem Tode nahe. Weiter hinten verdünnt sich der Komet - das ist der längere Teil, der Schweif. Er wird immer spärlicher, aber auch breiter. Ich bin jetzt weit im Kometenschweif drin, ich bin sechszi Jahre alt, da ich dies schreib."

(Text von Tomas Tranströmer: Die Erinnerungen sehen mich.)


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