Therapie ist eine Begegnung zweier Individuen. Im Verlaufe des psychotherapeutischen Prozesses müssen Therapeut und Patient den Mut haben sich verändern zu lassen.

Aus neurowissenschaftlicher Sicht gibt es die Unterscheidung krank oder gesund nicht mehr. Es gibt nur unnützes (maladaptives) oder nützliches (adaptives) Wissen.

Die Brauchbarkeit der Erfahrungen, die ein Individuum gesammelt hat, wird ausschliesslich daran gemessen, ob dieses Wissen in einer aktuellen Situation zum Erhalt des psychobiologischen Wohlbefindens eines Individuums beitragen kann oder nicht. Die meisten psychischen Vorgänge laufen unbewusst.

Psychotherapie kann definiert werden als das Erlernen von nützlichen Erregungsmustern, die die alten unnützlichen Erregungsmuster ablösen. Nervenzell-Netzwerke, die ungünstig sind, sollen durch neue Nervenzell-Netzwerke ersetzt werden.

Körperpsychotherapie

heisst die Weisheit des Körpers zu erfahren. Der Körper lügt nicht und vergisst nichts. All unsere Lebenserfahrung, vom ersten Atemzug an, ist in ihm gespeichert.

Nach neuesten Untersuchungen sind  körperpsychotherapeutische Verfahren für eine Änderung äusserst wertvoll. Ich möchte hier auf den Begriff somatischer Marker von António R. Damásio, Arzt und Neurowissenschaftler in Lissabon,  hinweisen. Als somatischer Marker bezeichnet Damásio ein biologisches Bewertungssystem, das durch Erfahrung entsteht und über Körpersignale und/oder emotionale Signale verläuft. Jedes Objekt oder jede Situation, mit denen ein Organismus Erfahrungen gesammelt hat, hinterlassen einen somatischen Marker, der eine Bewertung dieser Begegnung speichert. Wenn der Organismus sich später wieder in einer entsprechenden Situation befindet, oder sich in einem vorausschauenden Planungsprozess darüber Gedanken machen muss, wie er mit einer bestimmten Situation umgehen soll, erfährt er über somatische Marker blitzschnell, was zu dieser Thematik bisher an Erfahrungen gesammelt wurde.

Der somatische Marker ist die unangenehme oder angenehme Empfindung im Bauch.

Körperpsychotherapie nach  George Downing

Das von George Downing  gelehrte psychotherapeutische Verfahren betont die Bedeutung der Körpererfahrung für den therapeutischen Prozess. Durch gezielte Interventionen werden affektive, imaginative und kognitive Prozesse in Gang gesetzt und miteinander verbunden, so dass ein umfassender Zugang zu den Problemen und Ressourcen des Patienten ermöglicht wird.



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